Herzlich willkommen am Adam-Kraft-Gymnasium

Ethisches Verhalten ist richtiges Handeln, das geleitet ist von Erkenntnis und Vernunft – nicht von Angst, nicht von Aberglauben.

Bertrand Russell

Das Fach

Ethik beschäftigt sich mit der Frage: Was sollen wir tun?
Und gibt die Antwort: Wir sollen das Gute tun.
Was aber ist das Gute? Fühlt man vielleicht einfach, was das Gute ist?
Oder benötigt man Erkenntnis dafür und wie gewinnt man diese?
Warum soll man überhaupt etwas Gutes tun, wenn es einem vielleicht gar nichts „bringt“?
Sind wir überhaupt so freie Wesen, dass wir uns freiwillig für das Gute entscheiden können?
Na, schon ein bisschen neugierig? Bereit zu staunen?

Wer mehr Interesse an Fragen als an Antworten hat, aber bereit ist, die Antworten von zweieinhalbtausend Jahren Philosophie kennenzulernen und zu diskutieren, der ist in unserem Fach richtig. Wenn man sich einmal darauf einlässt, echte Fragen zu stellen – auch an sich selbst, dann findet man vielleicht für sich auch Antworten auf die Frage nach dem Sinn seines Lebens.
Der Ethik-Unterricht ist für uns mehr als ein Ersatzfach für Religion.
Mit Respekt vor den Weltreligionen und in Kenntnis ihrer wesentlichen Grundpfeiler beschäftigt sich die Ethik ebenfalls mit der Frage nach dem Absoluten, nach der Wahrheit und der Freiheit des Menschen. Ethik ist praktische Philosophie, beschreibt also, welche Möglichkeiten es für Menschen gibt zu handeln und unter welchen Bedingungen dies steht.
Ethik als Schulfach stellt in den unteren Klassen die Weichen für eine möglichst genaue Wahrnehmung der Wirklichkeit, reflektiert Bedingungen für das bestmögliche (Zusammen)leben und führt so langsam zur Philosophie hin, die mit der 10. Klasse einsetzt.
Ethik versucht einen Beitrag zur Bildung zu leisten; durch die Chance, zu einer autonomen, mündigen Persönlichkeit heranzureifen und nicht Opfer von Fremdorientierung zu werden.
Wenn der Philosoph Diogenes Laertius also Folgendes zu jemandem sagt, der behauptet, er tauge nicht zur Philosophie: „Wozu also lebst du, wenn dir nichts daran liegt, dein Leben schön 1 zu gestalten?“ 2 – dann meint er damit, dass die Beschäftigung mit Ethik das Leben sinnvoll und wertvoll macht.

1) „Schön“ bedeutet hier nicht „angenehm, bequem“, sondern „gut, ausgerichtet auf das Gute“.
2) Aus: Leben und Meinungen berühmter Philosophen, Hamburg: Meiner 1998, Bd. 53/54, VI 55.