Religion ist das Band, das die Menschheit mit dem Göttlichen verbindet. Sie gibt uns Hoffnung, Trost und eine moralische Orientierung inmitten der Herausforderungen des Lebens.
Dalai Lama
Religionsunterricht als Wegbegleitung
Im Religionsunterricht begleiten wir Religionslehrkräfte junge Menschen auf dem Weg durch die Schulzeit zum Erwachsenwerden. Auf Grundlage der christlichen Botschaft versuchen wir Raum für Erfahrungen und Hoffnungen, aber auch für Zweifel und Suchbewegungen zu schaffen. So werden die jungen Menschen ermutigt, Antworten auf die großen Fragen des Lebens zu finden, persönliche Standpunkte zu entwickeln und eine allgemeine religiöse Bildung zu erwerben.
Lebensfragen im Mittelpunkt
Wer bin ich?
Religionsunterricht will den jungen Menschen ermöglichen, die eigene Persönlichkeit zu festigen, Lebensperspektiven zu entwickeln und sich eine eigene Meinung zu religiösen Fragen zu bilden. So werden Kinder und Jugendliche bei der Identitätsfindung in Aneignung und Abgrenzung unterstützt. Tragfähige Angebote für ein authentisches und selbstbestimmtes Leben sollen eine Bildung im umfassenden Sinn ermöglichen.
Was glaube ich?
Junge Menschen fragen: „Gibt es Gott? Was hat Gott mit mir zu tun? Woher kommt die Welt?“ Wir Religionslehrkräfte sind offen für diese Fragen und machen uns gemeinsam auf den Weg nach möglichen Antworten. Dabei hören wir die großen Geschichten des Glaubens aus der Bibel und lernen den Schatz der christlichen Tradition kennen. In der Auseinandersetzung damit lernen junge Menschen so einen eigenen Standpunkt zu entwickeln.
Darf ich alles, was ich kann?
Der technische und medizinische Fortschritt mit seinen scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten fordert ethisches Nachdenken. Junge Menschen werden in Auseinandersetzung mit der christlichen Botschaft angeregt zum achtsamen Umgang mit Menschen und Natur. Zudem werden sie befähigt, in sozialen und ethischen Fragen einen begründeten Standpunkt zu beziehen und argumentativ zu vertreten.
Wie gelingt Gemeinschaft?
Junge Menschen nehmen im Religionsunterricht die Menschen um sich herum aufmerksam wahr. So werden sie sensibel für die Ehrfurcht vor dem Leben und vor der Würde des Menschen als Ebenbild Gottes und ermutigt, im Sinne der Solidarität und Nächstenliebe zu handeln. So hilft der Religionsunterricht dabei, sich zu mündigen und verantwortungsvollen Bürgerinnen und Bürgern zu entwickeln.
Kann mein Leben Tiefe gewinnen?
Das Leben ist mehr als Erfolg. Im Religionsunterricht lernen junge Menschen, mit Scheitern und Niederlagen sowie mit den Grenzen menschlicher Möglichkeiten umzugehen. Leben ist mehr als das, was vordergründig nützlich ist. Entsprechend eröffnen wir Religionslehrkräfte einen Raum für Zweckfreies, für Feier und Gemeinschaft.
In spirituellen Angeboten wie Meditation, Gebet und Gottesdienst entdecken die Heranwachsenden, dass Menschsein mehr ist als Leistung und Konsum. Wir Religionslehrkräfte möchten einen Zugang zu inneren Kraftquellen eröffnen, die dem Leben Tiefe geben können.
Was glauben die anderen?
Wir leben in einer multireligiösen Gesellschaft mit unterschiedlichen Glaubens- und Lebensvorstellungen. Im Dialog begegnen junge Menschen anderen Religionen und Kulturen mit Respekt und Toleranz. Dabei entdecken sie den Wert des friedvollen Zusammenlebens in einer pluralen Gesellschaft. In der Auseinandersetzung mit anderen Glaubens- und Lebensvorstellungen werden sich die Heranwachsenden zudem ihrer eigenen Identität bewusst.
Wie wird die Zukunft gut?
Klimawandel, Krieg und der achtlose Umgang mit den Energiereserven und Ressourcen unserer Erde stellen alle Generationen vor große Herausforderungen. Wir Lehrkräfte eröffnen einen Blick auf die wunderbare Vielfalt der Schöpfung und die weltweite Verbundenheit der Menschen. Daraus können die Jugendlichen Ideen und Perspektiven für eine lebenswerte Zukunft entwickeln.