Kunstprojekt in der OGTS

Von November bis April bereicherte unsere sehr engagierte Ehrenamtliche Veronika Hamann unser Ganztagsangebot mit einem vielfältigen Kreativprojekt. Sie veranstaltete einmal pro Woche nach der Lernzeit Workshops für Kleingruppen im künstlerischen Bereich. Das erste Thema interessierte die Kinder ganz besonders: Upcycling. Dabei entstanden viele wunderbare Kunstwerke aus Schuhkartons, Einwegflaschen, Joghurtbechern, Deckeln, Dosen, Perlen, Knöpfen, Besteck, Küchenutensilien, CDs und ihren Hüllen sowie aus den Verpackungsmaterialien Pappe und Plastik. Durch übriges Bastelmaterial und Farbe haben die Kinder ihre Skulpturen noch verschönern können.Außerdem gab es noch einen kleinen Kurs „Von der Kohle zum Acryl“, bei dem gezeichnet wurde. Dabei stand vor allem das stückweise kreative Schaffen mit Kohlestiften im Vordergrund. Text: Kim SchuckardtFotos: Kim Schuckardt und Veronika Hamann
Mit Sprache und Spielkraft: Kleist als Ein-Mann-Theater

In einer bemerkenswert reduzierten, aber dennoch lebendigen Inszenierung brachte der Schauspieler Reimund Groß Heinrich Kleists Klassiker „Der zerbrochene Krug“ im Schultheater des Adam-Kraft-Gymnasiums am 9. Mai 2025 auf die Bühne – ganz allein, ohne Kostümwechsel, mit nur zwei Requisiten: einem zerbrochenen Krug und einer grauen Richter-Perücke. Und dennoch gelang ihm das Kunststück, eine ganze Gerichtsverhandlung lebendig und vielstimmig werden zu lassen. Die Entscheidung, das Stück als Ein-Mann-Theater zu realisieren, wurde von Groß selbst damit begründet, dass er seine potenziellen Kollegen fair bezahlen wolle – ein großzügiges Anliegen, das allerdings für Schüler den finanziellen Rahmen gesprengt hätte. So steht er also allein auf der Bühne, wechselt fließend und mühelos zwischen den Rollen von Richter Adam, dem Schreiber Licht, Gerichtsrat Walter, Marthe Rull, ihrer Tochter Eve, Ruprecht und seinem Vater Veit Tümpel. Mit differenzierten Änderungen in Tonlage, Mimik und Akzent verleiht er jeder Figur eine eigene Persönlichkeit – eine beeindruckende Schauspielkunst, die trotz minimaler Mittel überzeugen kann. Das Bühnenbild unterstreicht die Schlichtheit der Inszenierung: Ein Verhandlungstisch mit dem titelgebenden Krug, zwei Stuhlpaare für die Kontrahenten und drei Stühle für das Gericht reichen aus, um die Spannung im Gerichtsprozess entstehen zu lassen. Diese Vereinfachung lenkt den Fokus auf den Hauptakteur und dessen schauspielerische Umsetzung des Werkes – eine Entscheidung, die sich als äußerst wirkungsvoll erweist. Besonders hervorzuheben ist die Entscheidung von Reimund Groß, die Sprache des Originals beizubehalten. Auf eine Frage nach dieser altertümlichen Ausdrucksweise antwortete er mit einer erstaunlichen Aussage: „Es gibt keine Zukunft ohne Herkunft.“ Dieses Zitat bringt seine Haltung zu Kleists Werk auf den Punkt: Wertschätzung der Sprache und des kulturellen Erbes dieses Stücks. Dass das Publikum trotz dieser sprachlichen Distanz Zugang zum Stück fand, spricht für die starke darstellerische Leistung des Schauspielers. Im Anschluss an die Vorstellung stellte sich Groß offen und reflektiert der Kritik und den Fragen des Publikums – ein sympathischer und lehrreicher Abschluss eines gelungenen Theaterstücks. Mattis Merkel
Harry Potter, Butterbrezen & Big Applause

Meine Erfahrungen beim mittelfränkischen Englisch-Lesewettbewerb Im November 2024 fand an unserer Schule der Vorausscheid für den Englisch-Lesewettbewerb in der Schulbibliothek statt. Aus jeder 7. Klasse wurde ein Schüler oder eine Schülerin ausgewählt, die dann gegeneinander antreten durften. Die Aufgabe bestand darin, einen bekannten und einen unbekannten Text möglichst fehlerfrei vorzulesen. Schließlich ging ich als Siegerin aus den zwei Runden hervor und erhielt eine Urkunde sowie ein englischsprachiges Buch. Der aufregendste Teil stand jedoch erst noch bevor: Am 26. Februar 2025 durfte ich im Kollegienhaus der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen gegen 30 andere Schülerinnen und Schüler aus ganz Mittelfranken antreten. An diesem Tag wurde ich von meiner Mutter und Frau Leickert unterstützt. Bei dem Wettbewerb gab es drei Runden. In der Vorrunde musste ich zuerst einen unbekannten Text nur vor einem Teil der Jury, meiner Mutter und Frau Leickert vorlesen, in der zweiten Runde dann den bekannten Text. Meine Konkurrenten waren allesamt sehr gut vorbereitet. Ich las einen Auszug aus „Harry Potter And The Prisoner Of Azkaban” vor. Anschließend gab es eine Pause, in der ein Buffet angeboten wurde. Danach wurde es spannend: Die sechs besten Leser wurden bekannt gegeben, unter denen auch ich war. Somit mussten wir in einem Stechen noch einmal gegeneinander antreten und einen weiteren unbekannten Text vorlesen. Es dauerte ein wenig, bis die Platzierungen bekannt gegeben wurden. Alle Teilnehmer warteten sehr aufgeregt auf das Verkünden der Ergebnisse. Ich erreichte für das AKG den 6. Platz und gewann somit einen Geldpreis für unsere Schulbibliothek. Außerdem erhielt ich eine Urkunde, zwei englischsprachige Bücher vom Klett Verlag und ein eigenes Preisgeld. Erschöpft, aber sehr glücklich trat ich die Heimfahrt an. Ein besonderer Dank gilt Frau Preis und Frau Leickert, die mich in vielen Stunden gecoacht, begleitet und unterstützt haben. Sara Sherman, 7c Foto: Naomi Swerew
Ein Blick in die Zukunft – die 7. Klassen bei der Schulkinowoche

Im Rahmen der diesjährigen Schulkinowoche nahmen die Klassen 7b, 7c und 7d an einer besonderen Kinoveranstaltung teil. Sie fuhren am Freitag, den 04. bzw. am Montag, den 07. April mit ihren Lehrkräften nach Nürnberg zum Kino Casablanca. Die Schülerinnen und Schüler sahen sich den Film „2040 – Wir retten die Welt!“ an, der mögliche Lösungen für den Klimawandel aufzeigt und eine Vision für eine bessere Zukunft darstellt. Der Dokumentarfilm, der von Regisseur Damon Gameau inszeniert wurde, stellt positive, realistische Ansätze vor, wie der Klimawandel durch bereits entwickelte, nachhaltige Technologien und Veränderungen im Lebensstil bekämpft werden kann. Er zeigt auf, dass jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann – sei es durch den Einsatz und die Nutzung erneuerbarer Energien, dem Kauf regionaler produzierter Lebensmittel oder eine Veränderung der Mobilität. Durch den Film wurde der Klimaschutz aus einer neuen Perspektive betrachtet, da nicht nur Wissen, sondern auch eine aktive Auseinandersetzung mit den Herausforderungen vermittelt wurden. Dabei liefert der Film einen optimistischen Blick in die Zukunft und fordert zum Handeln auf. Der Film passte damit perfekt zu den Zielen des Adam-Kraft-Gymnasiums als Klimaschule. Die Bildung und Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit stellen ein bedeutendes Ziel dar. Den Schülerinnen und Schülern wird nicht nur ein Bewusstsein für die Dringlichkeit des Klimawandels vermittelt, sondern auch die Bedeutung von Verantwortung und Engagement für die Umwelt. Text: Franziska Winter Foto: Linhardt Froelig
Berufsorientierung für die 9. Klassen – Wegweiser für die Zukunft

Im Rahmen des Moduls zur beruflichen Orientierung erhielten die 9. Klassen des Adam-Kraft-Gymnasiums wertvolle Einblicke in die Welt der Berufe und Möglichkeiten für den eigenen beruflichen Weg.Den Auftakt machte Herr Janke von der Bundesagentur für Arbeit, der in einem praxisnahen Vortrag zentrale Aspekte der Berufswahl beleuchtete. Im Mittelpunkt standen dabei die eigenen Interessen, Fähigkeiten sowie die Anforderungen unterschiedlicher Berufe. Die Schülerinnen und Schüler wurden ermutigt, sich frühzeitig mit ihren Stärken und Zielen auseinanderzusetzen.Im Anschluss folgte ein informativer Beitrag von Frau Sabine Saekel vom Arbeitskreis SchuleWirtschaft, die den Jugendlichen das regionale Netzwerk von Unternehmen in Schwabach und Roth vorstellte. Besonders praxisnah wurde es bei der Einführung in die Plattform „Unternehmerfabrik“, mit deren Hilfe die Schülerinnen und Schüler gezielt nach Praktikumsplätzen in ihrer Umgebung suchen können.Das Modul bot den Jugendlichen eine erste fundierte Orientierung auf dem Weg in die Berufswelt – mit konkreten Tipps, hilfreichen Tools und Ansprechpartnern aus der Praxis. Text und Foto: M. Vavvas
Erfolgreiche Teilnahme am Planspiel Börse

Auch in diesem Schuljahr nahmen die 10. und 11. Klassen des Adam-Kraft-Gymnasiums mit großem Eifer und Interesse am Planspiel Börse der Sparkasse teil. Dabei bewiesen die Schülerinnen und Schüler nicht nur wirtschaftliches Geschick, sondern auch Teamgeist und Ausdauer – und das mit Erfolg! Besonders hervorzuheben sind drei Gruppen, die es unter die besten Platzierungen geschafft haben:Die Twoller erreichten einen starken 8. Platz im Schülerwettbewerb, Knallerbse belegte den 9. Platz, und das Team JuAnMu konnte sich sogar den 3. Platz im Bereich Nachhaltigkeitsertrag sichern. Das Planspiel ermöglichte den Teilnehmenden spannende Einblicke in die Welt der Finanzen und Börse – und ganz nebenbei machte es auch noch eine Menge Spaß. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten und Unterstützer dieses Projekts! Text: M. Vavvas Foto: Frau Belian (Sparkasse)
50 Bäume und Sträucher für 50 Jahre Freundschaft

Partnerschaftskomitee und P-Seminar pflanzen zusammen. Insgesamt 50 Obstbäume und Beerensträucher haben Schülerinnen und Schüler des P-Seminars Geografie Klimaschule des Adam-Kraft-Gymnasiums gemeinsam mit dem Partnerschaftskomitee Schwabach – Les Sables d´Olonne gepflanzt. Grund für die Aktion am neuen Grillplatz im Landschaftspark Süd ist das 50-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft. Bei den Bäumen und Sträuchern handelt es sich um heimische, standortgerechte Pflanzen. Gepflanzt wurden ein Ahorn, eine Linde, eine Buche, eine Eiche und ein Kirschbaum. Die Sträucher haben zum Teil essbare Früchte, wie etwa Johannis- oder Himbeeren. Aber auch Großsträucher wie Hasel, Holunder, Schneeball und Weide sind darunter.Die Baumpflanzungen passten perfekt zum Ziel des P-Seminars, Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen. Zur Einstimmung auf die Pflanzaktion bereiteten sich die Schülerinnen und Schüler in einem Theorie-Teil zum Thema Stadtbäume vor. Dieser wurde vom Amt für Mobilität und Klimaschutz durchgeführt. Mit umweltpädagogischen Methoden erarbeitete die Gruppe, welche Funktionen Bäume in der Stadt übernehmen, und lernten die gepflanzten Bäume und Sträucher vorab kennen.Beim Pflanzen kräftig mit angepackt und geschaufelt haben Bürgermeister Emil Heinlein, Helga Schneider, Carlo Weber, Lilo und Erik Schmauser (alle aktive Mitglieder des Komitees), Stadtförster Thomas Knotz und die vielen Schülerinnen und Schüler des P-Seminars. Koordiniert und geplant haben die Aktion Mitarbeiter der Stadtgärtnerei.Die Freundschaft beider Städte hat somit reale Wurzeln in Schwabach geschlagen. Die Bäume stehen für Verbundenheit, Nachhaltigkeit und die Freundschaft der beiden Kommunen. Text und Fotos: Andrea Lorenz (Stadt Schwabach)
Vom Sieg zum Service: die Fahrradreparaturnachmittage am AKG

Am 08. und 09. April 2025 verwandelte sich das Adam-Kraft-Gymnasium jeweils am Nachmittag in einen wahren Hotspot für alle Fahrradbegeisterten: Nach dem Sieg beim Schulradeln des letzten Jahres, bei dem 227 Teilnehmerinnen und Teilnehmer innerhalb von drei Wochen über 34.000 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt hatten, wurde der Gewinn eingelöst. Dank der gesponserten Aktion der Stadt Schwabach konnte die Schulfamilie ihre Fahrräder von Aaron Borras Marin durchchecken und reparieren lassen. An beiden Nachmittagen stellte Aaron Bremsen oder Schaltungen ein, zog Schrauben nach, reinigte Ketten oder prüfte den Luftdruck in den Reifen. Dabei erklärte er auch, wie die Reparaturen selbst durchgeführt werden können. Diese Gelegenheit nutzte auch das P-Seminar Sport. Die Schülerinnen und Schüler bekamen eine vertiefende Einführung, um sich auf die geplanten Exkursionen mit dem Fahrrad und möglichen Defekten optimal vorzubereiten. Die beiden Reparaturnachmittage waren nicht nur eine praktische Hilfe, sondern tragen auch zu einer verlängerten Nutzung der Fahrräder bei. So werden Ressourcen geschont und der CO2– Fußabdruck verringert. Als Klimaschule sind uns diese Aspekte ein besonderes Anliegen, weshalb die Aktion einen umfassenden Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet. Das Adam-Kraft-Gymnasium bedankt sich herzlich bei der Stadt Schwabach für diesen tollen Preis und die großartige Unterstützung. Wir freuen uns schon jetzt darauf, auch in Zukunft weiterhin aktiv für den Klimaschutz einzutreten und unseren Beitrag zur nachhaltigen Mobilität zu leisten. Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle zudem auch beim Elternbeirat und Förderverein der Schule. Zusammen mit dem Fahrradgeschäft RADGEBER wurden attraktive Preise zur Verfügung gestellt, die die Motivation der Schülerinnen und Schüler während der Zeit des Schulradelns noch zusätzlich steigerten. Ab dem 22. Juni startet dann der Zeitraum für das Schulradeln in diesem Schuljahr. Mit viel Engagement und Ausdauer können bis zum 12. Juli vielleicht noch höhere Kilometerziele angegriffen und streckenmäßig „einmal die Welt umrundet“ werden. Text: Franziska Winter Foto: Marion Pufahl
Zwischen Wahn und Wahrheit – Edgar Allan Poe am AKG

Edgar Allan Poe ist ein Meister des Grusels und des Unheimlichen. Die Gruppe des Mittel- und Oberstufentheaters am Adam-Kraft-Gymnasium hat sich eine Kurzgeschichte des US-amerikanischen Autors als Grundlage für ihr Stück „A tell-tale heart“ ausgewählt. Und wie in der Vorlage wurde es auch im Blauen Theater gruselig. Was treibt einen Menschen dazu, den Mord an einem alten, hilflosen Mann zu begehen – kaltblütig, geplant, ohne erkennbares Motiv? Und wie viel Wahrheit steckt in der Behauptung des Täters, er sei keineswegs verrückt? Diesen bedrückenden Fragen widmete sich das Mittel- und Oberstufentheater in seiner diesjährigen Produktion. Drei Abende lang zog die Inszenierung unter der Leitung von Dr. Johannes Möhler das Publikum in ihren düsteren Bann und zeigte eindrucksvoll, wie nah Wahnsinn und Wirklichkeit beieinanderliegen können. Ein Auge als Auslöser des Grauens Zu Beginn hört man nur das Klicken der Taschenlampen, die im dunklen Zuschauerraum an- und ausgehen. Man sieht einzelne Lichtkegel, Gesichter, die angeleuchtet werden, Zuschauer, die mit den Taschenlampen seziert werden und instinktiv zurückweichen, wenn die Spieler ihnen unangenehm zu nahe kommen. Auf rätselhafte Weise wird hier das Problem angedeutet, das der mörderische Protagonist des Stücks mit dem alten Mann hat, mit dem er zusammenwohnt: Das Auge des Alten lässt ihn erschaudern, wenn es ihn anblickt. Es scheint alles in ihm zu erkennen, will ihm bis auf den Grund seiner Seele schauen, so wird es der Protagonist später ausführen. Dieser wird gleich darauf schaurig-schön in Szene gesetzt.Vier blutverschmierte Gestalten stehen keuchend auf der Bühne – ein starker Einstieg der vier Protagonisten Katharina Weigel, Julia Wehl, Helene Deilke und Lilli Jerichow, die das Publikum mitten hinein in die innere Zerrissenheit des Mörders führen. Der berühmte erste Satz – „Nervös war ich damals und bin es noch, aber dass ich wahnsinnig sei, stimmt nicht“ – wird zum Leitmotiv der psychologischen Ebene des Stücks, das seine Intensität aus dem raffinierten Spiel mit Perspektiven und inneren Stimmen zieht. Erst später wird klar, dass er gerade den Alten getötet, zerstückelt und unter den Dielen seines Wohnzimmers vergraben hat. In Rückblenden, begleitet von der Lyra (Hugo Vransky), erzählt er nun seine Geschichte, wobei er stets betont, wie durchdacht er handle und wie klar er im Kopf sei. Von Wahnsinn keine Spur – angeblich.Doch wo verläuft die Grenze zwischen rationalem Denken und völliger Verlorenheit im eigenen inneren Abgrund? Diesen Fragen widmet sich das Ensemble in einer dichten Inszenierung, in der sowohl der Mörder als auch das Opfer – der alte Mann – sowie das schlechte Gewissen mehrfach besetzt sind. Neben den Eingangsfiguren treten unter anderem Sarah Birnstiel, Jonas Glenk, Emma Jerichow und Lara Schenker in Erscheinung – jede und jeder von ihnen verleiht der Figur des Täters eine andere Facette: kalt, verzweifelt, euphorisch, wahnhaft. Der alte Mann, überzeugend dargestellt von Niklas Hiebler, Anton Lindner, Mathilda von Scheibenhof und Mara Urs, erscheint dagegen als sanftmütiger Gegenpol – ein Opfer ohne Schuld, dessen bloßer Blick dennoch das Grauen auslöst. Sein Unheil liegt in seinem durchdringenden, „geierähnlichen“ Auge.Die Inszenierung lebt von starken Bildern: So wird das nächtliche Eindringen des Mörders in das Zimmer des Alten mit minimalistischen Mitteln, aber großer Intensität umgesetzt. Der Mord selbst – vollzogen in der dritten Nacht – wird von atonalen Klavierklängen (ebenfalls Hugo Vransky) begleitet und gipfelt in einem brutalen Schattenspiel, bei dem das Zerstückeln des Leichnams grotesk inszeniert wird. Eine Projektion zeigt das blutige Geschehen, während ein sanft dahingleitender Chopin-Walzer erklingt – ein Kontrast, der das Grauen ins Absurde steigert. Wenn das schlechte Gewissen Gestalt annimmt Doch das Stück ist weit mehr als Grusel: Im Zentrum steht das schlechte Gewissen, das u.a. von Lisa Hohendanner, Mia Wolff und Johanna Weiß verkörpert wird. Gekleidet in Ganzkörperkostüme in tiefem Schwarz, ohne erkennbare Gesichtszüge, schleichen sie wie Schatten über die Bühne, bedrängen den Täter, begleiten ihn durch seine Schuld. Das Stück wechselt mit beeindruckender Leichtigkeit zwischen Wahnsinn, Groteske und schwarzem Humor: Zu den Klängen von „Stayin´Alive“ fegen die Mörder (dargestellt u.a. von Melissa Joneck, Johanna Nussbächer, Konstantin Langer und Hugo Vransky) in einer skurrilen Reinigungssequenz mit Besen über die Bühne – eine beinahe absurde Wendung, die die Selbstsicherheit der Täter mit ironischer Distanz in Szene setzt: „Alles sauber, mir wird keiner auf die Schliche kommen.“ – Ein Moment grotesker Befreiung, der auch das Publikum zum Lachen bringt, unter anderem, als der Schulleiter als Premierengast in der ersten Reihe „gründlich gereinigt“ wird. Doch das Gewissen schweigt nicht. Auch als die Polizei – verkörpert u.a. von Anna May und Sophie Wiedemann – erscheint und über Eissorten plaudert, bleibt das Herzklopfen präsent. Das Geräusch, das aus dem Unterbewussten dringt, wird lauter. Mehr und mehr Gewissens- und Mörderfiguren bevölkern die Bühne und steigern das Chaos, bis schlussendlich in schrillen Geigenklängen – eindrucksvoll dargeboten von Lara Schenker – das Geständnis unausweichlich wird. Stimmige Inszenierung mit Ausdruck und Tiefe Drei Abende hintereinander füllen die 23 Schülerinnen und Schüler das Blaue Theater – das Publikum ist gebannt, reagiert mit langanhaltendem Applaus und würdigt so die intensive Ensembleleistung. Die Gruppe, in diesem Schuljahr neu zusammengesetzt, zeigt ein bemerkenswertes Maß an Spielfreude, Körperspannung und Ausdruckskraft – ein Beweis dafür, wie stark Theater auf schulischer Ebene sein kann. Auch technisch ist die Aufführung bemerkenswert. Konstantin Albrecht und Jannik Sacher sorgen mit Licht- und Toneffekten für eine atmosphärisch dichte Umsetzung der düsteren Vision. „Man kann seiner Schuld nicht davonlaufen“, heißt es gegen Ende – ein Satz, der lange nachhallt. Und so bleibt diese Inszenierung ein fesselnder Theaterabend über Schuld, Wahn und das dunkle Auge, das niemals wegzusehen scheint. Text: Ingrid Bentivoglio Fotos: Dr. Johannes Möhler
Wir alle gegen Cybermobbing – Elternabend als erfolgreicher Abschluss des Präventionsprogramms

Am vergangenen Abend fand im Atrium des Adam-Kraft-Gymnasiums der Abschluss des Präventionsprogramms „Wir alle gegen Cybermobbing“ statt. Das umfassende Projekt für die 5. Jahrgangsstufe, das das vom ehrenamtlichen Verein Bündnis gegen Cybermobbing e.V. finanziert und begleitet wurde, zielte darauf ab, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte und Eltern für die Gefahren und Auswirkungen von Cybermobbing zu sensibilisieren. Vier Stufen der Prävention Das Programm wurde in vier aufeinander aufbauenden Stufen umgesetzt: Ein Abend voller Kreativität und Auseinandersetzung mit Cybermobbing Beim Elternabend konnten sich die Eltern durch verschiedene Darbietungen einen Eindruck vom Präventionsprogramm verschaffen. Eine Klasse hatte eindrucksvoll drei bis vier kurze Theaterszenen einstudiert, die problematische Situationen aus einem Klassenchat, den Umgang mit hochgeladenen Bildern und Cybermobbing-Fälle thematisierten. Eine andere Klasse kombinierte Plakate und kleine Szenarien, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Die Eltern konnten sich außerdem an den im Atrium ausgestellten Plakaten über verschiedenste Teilaspekte des Cybermobbings informieren. Ein musikalischer Höhepunkt des Abends war das Lied „Probier’s mal mit Freundlichkeit (im Netz)“, das nach der Melodie von „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ zum Auftakt des informativen Abends gesungen wurde. Mit humorvollen, aber nachdenklich machenden Texten regten die Schüler zum Umdenken an. Darüber hinaus wurden kurze Filme gezeigt, die verschiedene Aspekte von Cybermobbing beleuchteten, darunter „An wen kann ich mich wenden?“, „Was ist Cybermobbing?“, „Welche Rollen gibt es beim Cybermobbing?“ und „Woran erkenne ich, dass jemand betroffen ist?“. Die Referentin des Bündnis gegen Cybermobbing e.V., Frau H. Jutzi, informierte die Eltern an diesem Abend auch darüber, wie sie selbst reagieren können, wenn ihr eigenes Kind betroffen ist. Der Abend war insgesamt von regem Austausch und großem Interesse geprägt. Gemeinsam gegen Cybermobbing Die Referentin Frau Jutzi zeigte sich begeistert von der kreativen und aktiven Teilnahme aller Beteiligten. An diesem Abend wurde die Bedeutung von Präventionsarbeit sehr deutlich, denn Cybermobbing betrifft uns alle. Es ist beeindruckend zu sehen, wie engagiert die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften dieses wichtige Thema behandelt haben. Nur gemeinsam können wir ein sicheres digitales Umfeld schaffen. Die Thematik bleibt weiterhin im Fokus der Schule, vor allem um das Bewusstsein für einen respektvollen Umgang im Netz zu stärken. Mit diesem gelungenen Abend wurde deutlich: „Wir alle gegen Cybermobbing“ ist nicht nur ein Programm, sondern ein wichtiges Anliegen, das auch in den kommenden Jahren weiterverfolgt wird. Heike Menzel