Spiel der Macht im Blauen Theater des AKG
Das Mittelstufentheater des Adam-Kraft-Gymnasiums hat sich an eine sehr freie Adaption der Roman-Trilogie „Die Tribute von Panem“ gewagt und konnte mit einer dystopischen, medienkritischen Inszenierung überzeugen. Wie einen Bestseller, der bereits verfilmt wurde, im Schultheater umsetzen? Geht das überhaupt? Den Film einfach nachzuspielen, kann nur scheitern. Die Vorlage muss also frei adaptiert werden, es muss ein eigener Schwerpunkt gefunden und die Geschichte gründlich umgearbeitet werden. Dass dies sehr gut funktionieren kann, bewies das Mittelstufentheater des Adam-Kraft-Gymnasiums unter der Leitung von Johannes Möhler. Die Gruppe mit 23 Schülerinnen und Schülern der 7. bis 9. Klasse wählte zu Beginn des Schuljahres die Bestseller-Trilogie „Die Tribute von Panem“ von Suzanne Collins. Die Autorin hat mit diesem Werk eine dystopische Welt erschaffen, in der die Diktatur Panem mit dem Kapitol im Zentrum dreizehn andere Distrikte dominiert und unterdrückt. Ein Aufstand gegen das Kapitol ist gewaltsam niedergeschlagen worden. Seitdem müssen die Distrikte menschliche Tribute stellen, die in den sogenannten Hungerspielen gegeneinander antreten. Zum Vergnügen der Zuschauer des Kapitols und als Zeichen dessen Macht kämpfen die Tribute gegeneinander, bis am Ende nur einer überleben wird. Die beteiligten Schüler sahen neben der spannenden Geschichte vor allem die Aspekte der Unterdrückung und der oftmals zynischen Medienlogiken als besonders reizvoll an, weshalb sie diese in den Fokus ihrer Inszenierung rückten. Die Medien in Panem, die die Spiele übertragen, haben jegliche Moral und Ethik zugunsten von purer Unterhaltung, die auf der Erniedrigung der Tribute basiert, eingetauscht. Auch die Werbeindustrie funktioniert ähnlich zynisch, wenn für Messer geworben wird, mit denen kurz zuvor in den Hungerspielen ein Tribut getötet worden ist. Ein geschickter Kniff der Inszenierung ist, dass das Saalpublikum im Blauen Theater zu Bewohnern des Kapitols wird, das sich die Hungerspiele anschaut. Es wird zum Applaus animiert, wird Teil der zynischen Maschinerie und kann sich dem kaum entziehen. Währenddessen beeindrucken die Spielerinnen und Spieler auf der Bühne, indem sie mit viel Kraft und Präsenz die Show inszenieren. Kommentatorinnen sprechen arrogant und besserwisserisch über das Geschehen in der Arena, über die Gewalt, über die Morde, als wäre dies ein triviales Sportereignis. In der Arena kämpfen die Tribute ums Überleben, manche grimmig brutal, andere überfordert, wieder andere suchen ihr Heil in der Gruppenbildung. Eine Gruppe versucht gar, einen Pakt zu schließen, dass sie sich nicht töten werden, um so die Hungerspiele ins Leere laufen zu lassen. Damit stellt die Theatergruppe weitere wichtige Fragen: Hält Freundschaft ein solch brutales, zynisches Spiel aus? Und kann man sich gegen eine menschenverachtende Diktatur auflehnen? Den Wunsch des einen oder anderen Zuschauers nach einem Happy End erfüllt die stark aufspielende Gruppe nicht. Die Inszenierung ist kompakt, die Wechsel zwischen blinkender Show, düsteren Szenen in der Arena, Schaltungen in die Distrikte, in der keine freie Meinungsäußerung möglich ist, und übertrieben fröhlicher Werbung sind rasant. Auch die drei Techniker arbeiteten dabei sehr akkurat und mit gutem Gespür für die Stimmung einer Szene. Das Publikum belohnte diese intensive Inszenierung mit langem Applaus – jetzt wieder ganz frei als Zuschauer im Blauen Theater und nicht länger als unfreiwilliges Publikum einer menschenverachtenden Show. Text: Ingrid Bentivoglio Fotos: Johannes Möhler
AKG-Konzert taucht Publikum in sommerliche Gefühle
„Ich kann dieses Gefühl nicht stoppen, ich habe diesen Sonnenschein in meiner Hosentasche“ – so formuliert Justin Timberlake in seinem Hit „Can’t stop that feeling“ eine Aufbruchstimmung, die am Ende des diesjährigen AKG-Sommerkonzerts alle Chöre besangen und das Publikum begeisterte. Sonnenschein, Licht, innige Gefühle und zur Ruhe kommen waren die Grundthemen des Programms, so dass sich die vorgetragenen Stücke wie eine Perlenkette leitmotivisch stimmig aneinanderfügten. Die fetzige Eröffnung des Abends gestaltete die Big Band unter der engagierten Leitung von Martin Tonn: Den „Blinding Lights“ des kanadischen Musikers The Weeknd (!) folgten drei Stücke, von denen sich zwei die scheidenden Abiturienten gewünscht hatten: „Cantaloupe Island“ und „Chameleon“, beide von Herbie Hancock. Das rhythmische Spiel der einzelnen Instrumente, durchsetzt von sicheren Schlagzeug- und Saxophon-Soli, versetzte bei den sommerlichen Temperaturen das Publikum jazzig-leicht auf eine Insel in der Südsee und verführte mit der Latin-Rock-Komposition „Dance Big’un, Dance“ von Ralph Ford zum Mitschnippen. Im anschließenden „Another Love“ von T. Odell lotete Theresa Klöcker mit ausdrucksvollem, sicherem Klavierspiel gefühlvoll aus, dass die Sehnsucht nach (einer anderen) Liebe fordernd und zermürbend zugleich sein kann. Als stilistischen Kontrast bewies die Jazz Combo mit „Unsquare Dance“ von D. Brubeck im 7/4-Takt ihre mitreißende Spielfreude, indem Bass, zwei Gießkannen, Finger und der Flügel zum Einsatz kamen und die Zuhörer nach kürzester Zeit mitklatschten. Die aufgeheiterte Saalstimmung konnte mit dem Unterstufenchor gehalten, wenn nicht sogar vergrößert werden: Mit „Count on Me“ von Bruno Mars intonierte der Chor die stets zu bewahrende Freundschaft, in der es beispielsweise selbstverständlich ist, für den anderen wie ein Licht in der Dunkelheit zu sein. Das Licht wurde in dem Klassiker „Here Comes the Sun“ von Harrison Ford zur besungenen Sonne, die zärtlich von den hellen Stimmen in den Saal strahlte und mit einer witzigen Choreografie mit entsprechenden Gesten und bunten Sonnenbrillen auf der Bühne immer wieder aufging. Bei der nächsten Darbietung, dem Pop-Kracher „Rolling in the Deep“ von Adele, zeigten sowohl einzelne Schülerinnen ihr Können und ein bereits bewundernswertes Stimmvolumen in drei Duetten wie auch der gesamte Chor in rotzig-provokativem Sound, der verstärkt durch rhythmisches Aufstampfen den Saal zu einem tosenden Belohnungsapplaus hinriss. So ließen danach Anne Krisch und Johanna Seibold mit dem „Tanz der Ritter“ des russischen Komponisten Sergej Prokofiev, arrangiert für vier Hände, den Saal zwar ruhiger werden, aber die akzentuierte Spielweise verriet die Herkunft des Stücks, da die tanzenden Bewegungen eines Balletts („Romeo und Julia“) für jedes Auge und für jedes Ohr zu erkennen und zu hören waren. Ein perfektes Tastenspiel! Die Spannungskurve ließ sich noch steigern, da vor der Pause der Lehrerchor auftrat, der mit großen Vorschusslorbeeren empfangen wurde: Das Publikum sollte nicht enttäuscht werden. Mit „Octopus’s Garden“ von John Lennon eroberten die Pädagogen die Herzen im Sturm. Der Spaziergang unter Wasser wurde mit einer zart-blauen, wellenartigen Beleuchtung unterstrichen und konnte so die besungenen Glücksgefühle umrauschen. Doch damit nicht genug: Den Klassiker „Hit the Road, Jack“ von P. Mayfield inszenierten die Lehrkräfte als Straßenszene und aufmüpfig-witzigen Wechselgesang mit entsprechender Gestik, wobei sich die männlichen Sänger in Unterzahl wacker gegen die starken Frauenstimmen halten konnten. Hier wie auch beim Unterstufenchor zeigten sich die überragenden Ideen von Ingrid Bentivoglio, der es gelingt, die Lieder auf der Bühne nicht nur mit großer Freude singen, sondern sie lebendig und unvergesslich werden zu lassen. Für sie wie auch für den Chor gab es vor der Pause großen, dankbaren Jubelapplaus. Die zweite Konzertrunde läutete das Orchester unter dem exzellenten Dirigat von Karin Beer ein. Mit den Stücken „Persischer Marsch“ von Johann Strauß jun. und „Malaga“ von Josef Rixner führte die musikalische Reise erneut in wärmere Gefilde. Der Einsatz von Castagnetten wie auch die fremdländischen Weisen evozierten durch perfekt aufeinander abgestimmte Streicher entsprechend temperamentvolle Klangbilder. Danach schickte das Orchester seine Zuhörer ins Kino und gab „The James Bond Theme“ von Monty Norman zum Besten. Der schon fast legendäre, aus fünf Tönen bestehende James-Bond-Akkord hatte mit seinem farbigen und spannungsreichen Klang einen hohen Wiedererkennungswert, den die Zuhörer sichtlich genossen. Die bekanntesten Themen der als Musical vertonten tragischen Geschichte eines Mannes mit Maske, der als mysteriöses Phantom in einer Pariser Oper lebt und sich in eine Musikerin verliebt, verschmolzen die jungen Musiker als Medley professionell miteinander und ließen euphorische Höhen und traurige Tiefen des verborgenen Künstlers miterleben, indem die einzelnen Instrumente akzentuiert ihre klangliche Stimme erhoben und ein beeindruckendes Niveau zeigten. Ebenso konnte Mara Meier am Klavier mit „Nuvole Bianche“ von Ludovico Einaudi überzeugen. In sich gekehrt und auf ihr Spiel konzentriert schickte sie das Publikum auf eine Reise zu sich selbst, stieß romantisch-melancholische Gefühle mit ihrem exakt geknüpften Klangteppich an und bot einen intensiv berührenden Moment mit schier endlosen Wellen des Wohlgefühls in diesem Sommerkonzert. Die Zuhörer wieder aus ihrer Verzauberung zu lösen, gelang der fünfköpfigen Schulband unter der routinierten Leitung von Gudrun Schöttner mühelos. Mit „Weekend Fever“ von Jürgen Moser zauberte sie eine groovige Show in die Ohren des Publikums und feierte mit voluminösen Sounds per Bass, Klavier und Schlagzeug das Wochenende. Das ebenfalls aus der Feder von Jürgen Moser entsprungene „Turn to Peace“ wurde mit ernsthafter und doch sentimentaler Hingabe und Hoffnung auf eine friedliche Zeit gespielt, die wir uns alle wünschen und die die Schüler so innig herbeispielen wollen. Eine Uraufführung stellte das letzte Stück der Schulband dar, da „Wernfels Memories“ auf den Probentagen in der Vorbereitung für dieses Konzert entstanden ist. Diese Eigenkomposition setzte den Flow der vorherigen Rhythmen fort und konnte u.a. mit Cajons und Schlagzeug Funken der begeisternden Spielfreude überspringen lassen. Zum zweiten Mal hörten an diesem Abend die Zuhörer ein vierhändiges Klavierstück: „En Bateau“ aus der „Petite Suite“ von Claude Debussy, gespielt von Saskia Gilch und Nele Marquardt, bot einen Sprung in die Haute Volée in Paris um 1900, so dass die mondäne Lebens- und Freizeitwelt auf das Schwabacher Sommerkonzertpublikum traf. Letzteres setzten die Schülerinnen ins Boot und überließen es mit sich kräuselndem Wasserspiel und gleichzeitig eindringlichen Bewegungsmelodien ihrer Fantasie. Traditionsgemäß gehörte das Finale den Chören. Zuerst besang der Mittel- und Oberstufenchor, erneut unter der motivierenden Führung von Ingrid Bentivoglio und mit einem eindrucksvollen Solo von Ligia Stirbu, Frieden in der
Besuch des Stadtparks mit Frau Churavy vom Bund Naturschutz
Anfang Juli besuchten die Klassen 6b, 6c, 6e und 6f des Adam-Kraft-Gymnasiums im Rahmen des Natur- und Technikunterrichts den Stadtpark in Schwabach. Der Ausflug fand unter der Leitung von Frau Churavy vom Bund Naturschutz statt und diente dazu, den Schülerinnen und Schülern Alltagskompetenzen im Bereich Umweltschutz zu vermitteln. Im Mittelpunkt des Besuchs stand das Thema “Umweltschutz” mit einem besonderen Fokus auf die Gesundheit und Pflege von Bäumen. Die Schülerinnen und Schüler lernten, wodurch Bäume gestresst werden und welche Symptome diese zeigen. Frau Churavy erklärte, dass Bäume durch verschiedene Faktoren geschädigt werden können. Schadstoffe aus Verkehr und Industrie können die Blätter und die Photosynthese beeinträchtigen. Durch die zunehmende Klimaerwärmung haben viele Bäume Schwierigkeiten, ausreichend Wasser aufzunehmen. Im Winter eingesetztes Streugut kann den Boden und die Wurzeln der Bäume schädigen, was ebenfalls zu sichtbaren Stresssymptomen führt. Typische Symptome gestresster Bäume sind vertrocknete und gelbe Blätter und insgesamt ein geschwächtes Erscheinungsbild. Abgestorbene Baumstämme werden allerdings nicht einfach von der Stadtgärtnerei gefällt, sondern als Nistplätze für z.B. Spechte stehen gelassen. Ein weiterer wichtiger Programmpunkt war die Baumkunde. Die Schülerinnen und Schüler wurden dazu aufgefordert, die verschiedenen Bäume im Park zu identifizieren. Sie lernten, Bäume anhand von Blattformen, Rindenstrukturen und anderen Merkmalen, wie der Silhouette, zu unterscheiden. Eine praktische Übung war die Bestimmung der Größe eines Baums. Frau Churavy zeigte den Schülerinnen und Schülern eine einfache Methode, um die Höhe eines Baums zu schätzen. Mit einem armlangen, nach oben ausgestrecktem Ast konnten sie die Höhe des Baums relativ zu ihrer eigenen Körpergröße abschätzen. Diese Methode ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern, sich auf spielerische Weise mit der Mathematik und der Natur auseinanderzusetzen. Eine weitere Übung bestand darin, den Umfang eines Baums mit Hilfe einer Schnur zu messen. Die Schülerinnen und Schüler wickelten die Schnur um den Stamm und bestimmten so den Umfang. Diese Übung half ihnen, ein besseres Verständnis für die Dimensionen der Bäume zu entwickeln. Der Besuch endete mit einem Bewegungsspiel, das für viel Begeisterung sorgte. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich austoben und die gesammelten Eindrücke verarbeiten. Es war deutlich zu sehen, dass alle Teilnehmer interessiert und engagiert bei der Sache waren und gleichzeitig viel Spaß hatten. Der Besuch des Stadtparks war ein voller Erfolg und ein wertvolles Erlebnis für die Schülerinnen und Schüler der Klassen 6b, 6c, 6e und 6f. Durch die fachkundige Anleitung von Frau Churavy vom Bund Naturschutz erhielten sie praxisnahe Einblicke in das Thema Umweltschutz und die Bedeutung der Baumpflege. Die Mischung aus theoretischem Wissen und praktischen Übungen sowie das abschließende Bewegungsspiel machten den Unterrichtsgang zu einem lehrreichen und gleichzeitig unterhaltsamen Ereignis. Dr. U. Halbig
Jonathan Wissel gewinnt Diercke Wissen 2024 am AKG
Mit einem breit gefächerten Allgemeinwissen und großer Kenntnis über geographische Sachverhalte weltweit sicherte sich Jonathan Wissel den 1. Platz bei dem diesjährigen Wettbewerb „Diercke Wissen“, Deutschlands größtem Geographiewettbewerb. Er setzte sich dabei zunächst in seiner eigenen Klasse und daraufhin gegen die Sieger der anderen drei 10. Klassen durch. Schulleiter Harald Pinzner und Fachschaftsleiter Frank Schmidt lobten Jonathans breites Wissen in unterschiedlichen geographischen Themenbereichen. So meisterte er nicht nur topographische Aufgaben, sondern zeigte, dass er beispielsweise auch bei klimatischen, demographischen, landwirtschaftlichen oder wirtschaftsgeographischen Themen punkten kann. Jonathan freute sich sehr über seinen Erfolg und den Buchpreis, mit Hilfe dessen er vor allem sein geopolitisches Wissen in Hinblick auf globale Zusammenhänge weiter vertiefen kann. Gerade dies ist ein zentrales Anliegen der Geographie und muss in Zeiten multipler globaler Krisen in besonderem Maße gefördert werden. Als Schulfamilie drücken wir Jonathan die Daumen für den Landeswettbewerb! Mit viel Wissen und auch etwas Glück kann er vielleicht sogar das Bundesfinale in Braunschweig erreichen. Text / Fotos: Frank Schmidt
Schwarz und Weiß im Blauen Theater
Das Schachbrett zum Leben erweckt Auf einem Passagierschiff, wo das königliche Spiel den Reisenden (Lina Schmied u.a.) zur Unterhaltung dient, wird das Publikum Zeuge eines fesselnden Duells: Ein echter Star, nämlich der amtierende Schachweltmeister Czentovic, befindet sich an Bord und lässt sich zu Schaukämpfen von dem arroganten McConnor (überzeugend gespielt von Lara Schenker) überreden. Im Zentrum des Stücks jedoch steht Dr. B., ein Mitreisender, der mit diesem Spiel weitaus mehr als bloße Freizeitbeschäftigung verknüpft. Ihm hat das Spiel einst das Leben gerettet und ihn gleichzeitig fast um den Verstand gebracht. Hier an Bord entbrennt sein innerer Kampf aufs Neue. Dr. B. und Czentovic treffen aufeinander. Schwarz gegen Weiß. Amateur gegen Weltmeister. Es kommt zum Showdown, wobei Dr. B. nicht nur gegen seinen Gegner, sondern auch gegen die Dämonen seiner Erinnerung kämpft. Wer ist dieser Dr. B.? Dr. B. berichtet der Erzählerin (einfühlsam dargestellt von Bianca Götz) von den furchtbaren Erlebnissen, auf denen seine eigenen Schachkenntnisse beruhen: Er befand sich lange Zeit in Isolationshaft – von der Außenwelt abgeschottet, ganz allein mit sich und seinen Gedanken. Dass man dabei langsam wahnsinnig wird, ist verständlich. Pantomimische Einlagen geben diesen Erinnerungen Leben und zeichnen das Bild eines Mannes, dessen Verstand an der Schwelle zum Wahnsinn tanzt – mal zitternd, mal hoffnungsvoll, aber immer gefangen im emotionalen Wirrwarr seiner Seele. Der Zuhörer spürt das Abdriften, kann die erlebten Schrecken erahnen und nachempfinden. Das geht unter die Haut. „Ich litt unter Schachfieber, ich lebte Schach, ich träumte Schach, ich war Schach.“ Die Szene, in der Dr. B. aus dem Mantel eines Wächters (einschüchternd gespielt von Gioia Guerra, Julia Wehl, Lilli Jerichow) ein Buch stehlen kann – ein Buch, das die Züge der besten Schachspiele nachzeichnet – symbolisiert den Funken im Dunkel: Schach als Rettung und Fluch. „Ich litt unter Schachfieber, ich lebte Schach, ich träumte Schach, ich war Schach“, so Dr. B. Er beginnt, sich geradezu obsessiv mit den geschilderten Partien zu beschäftigen und spielt gedanklich gegen sich selbst – ist so stets Gewinner und Verlierer zugleich. Anfangs gelingt es ihm durch das Nachspielen der Partien, die Isolation und die zermürbenden Verhöre zu überstehen. Seine Fähigkeit, im Geiste gegen sich selbst zu anzutreten, erreicht jedoch schizophrene Ausmaße, er ist schließlich dem Wahnsinn nahe. Neun jugendliche Schauspieler (intensiv und mit großer Liebe zum mimischen Detail: Annie Krüsmann, Fabian Kotzbauer, Franziska Deyerling, Helena Kaufmann, Helene Deilke, Kaja Pinsker, Lara Schwarz, Melissa Joneck, Saphira Koppe) zeichnen ein beeindruckendes Bild des Dr. B. ab. Es entsteht mit großer Hingabe und Energie das Porträt eines vom Spiel Besessenen. Schließlich tritt Dr. B. auf dem Passagierschiff gegen den Weltmeister an und entscheidet das Spiel überraschend zu seinen Gunsten. Czentovic fordert Revanche. Das Rückspiel zwischen Dr. B. und dem Schachgenie wird zu einer nervenaufreibenden Machtprobe. Der Weltmeister verzögert seine Züge absichtlich, weil er merkt, dass dies seinen Gegner nervös macht. Jonathan Doepelheuer brilliert dabei als arrogante Schachikone – kühl berechnend, eine Figur, die die Unruhe ihres Gegners gekonnt zu ihrem Vorteil nutzt. Dr. B. kann schließlich nicht mehr zwischen dem realen Spiel und einer Partie aus dem Buch, die er noch immer im Kopf hat, unterscheiden. Er steigert sich in eine Raserei hinein. Der künstlerische Höhepunkt ist eine schachspielartige Choreographie auf der Bühne, die buchstäblich zum martialischen Kampf zwischen Schwarz und Weiß ausartet. Die musikalische Untermalung und die präzise Lichttechnik (Lukas Barton, Lars Malyga, Elias Pranschke), einschließlich der Schattenwürfe auf den Mienen, unterstreichen die emotionale Dramaturgie des Stücks. Ein wahrhaftes Schauspiel von Licht und Schatten. Eine kraftvolle und mitreißende Inszenierung unter der Leitung von Dr. Johannes Möhler, die das Publikum zu Beifallsstürmen hingerissen hat und eindrucksvoll demonstriert, dass Schultheater große Themen auf die Bühne bringen kann. Text: Ingrid Bentivoglio Foto: Dr. Johannes Möhler
Sudoku-Turnier
Große Teilnehmerzahl und spannendes Finale Zum zweiten Mal nach der coronabedingten Pause konnte das Sudoku-Turnier am AKG wieder angeboten werden und das mit großer Beteiligung und spannendem Finale. Die Vorrunde besteht aus drei Sudoku-Varianten, die die Schüler und Schülerinnen zuhause lösen dürfen und auch zu zweit abgeben dürfen – ein Opa war in der Vorrunde auch dabei. Die Finalrunde fand am Freitag, den 2. Februar statt. Von den 76 qualifizierten Schülerinnen und Schülern nahmen 69 teil. Innerhalb von 60 Minuten sollten möglichst viele Punkte bei 12 Rätseln gesammelt werden und zum ersten Mal schafften es ein Schüler und eine Schülerin, vor den 60 Minuten fertig zu werden. Mit einer Restzeit von 5:37 Minuten konnte Lukas Büttner alle Rätsel lösen. Xenia Ergeletzis gab ihre fehlerfreie Lösung 31 Sekunden vor dem Abgabetermin ab. Somit gewann Lukas Büttner mit 200 Punkten aufgrund schnellerer Bearbeitung wie bereits im letzten Jahr. Xenia Ergeletzis belegte Platz 2 ebenfalls mit 200 Punkten, Saskia Gilch und Leni Eismann kamen auf den 3. Platz mit 160 Punkten in der Gesamtwertung. In der Mittelstufe gingen die ersten drei Plätze an Leni Eismann (160 Pkt.), Niklas Rau (150 Pkt.) und Anne Krisch (135 Pkt.). In der Unterstufe waren die Sechstklässler Christoph Rühl und Andreea Suprovici mit 85 Punkten die besten Knobler, den dritten Platz belegten Mila Feininger, Svenja Kauppert und Amelie Werkle mit jeweils 75 Punkten. Schulleiter Harald Pinzner zeigte sich von so viel Knobeleifer beeindruckt und übergab die Urkunden und Preise. Er bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und Organisation des Turniers bei den beiden Fachschaftsleiterinnen Sylvia Königsfeld und Cathrin Wizinger und bei Friedhelm Fricke, dem Vorstandsmitglied des Vereins Logic Masters e.V. Das AKG und die Fachschaft Mathematik gratuliert allen teilgenommenen Schülerinnen und Schülern zu den beachtlichen Leistungen und bedankt sich für die zahlreiche Teilnahme am Sudoku-Turnier. Text: S. Königsfeld
Gemeinsames Zeichen für den Frieden: Kunstaktion am Adam-Kraft-Gymnasium Schwabach
Inmitten der aktuellen weltweiten Unruhen und politischen Spannungen haben Schülerinnen und Schüler des Adam-Kraft-Gymnasiums in Schwabach ein beeindruckendes Zeichen für den Frieden gesetzt. Die Kunstfachschaft des Gymnasiums initiierte eine eindrucksvolle Kunstaktion, bei der Schüler aller Jahrgangsstufen beteiligt waren. Höhepunkt der Aktion ist ein über 30 Meter langer Banner, auf dem das Wort “Frieden” in den unterschiedlichsten Sprachen kunstvoll aufgepinselt wurde. Schülerinnen und Schüler haben mit großer Hingabe und Kreativität ihren Beitrag geleistet, indem sie ihre eigene künstlerische Interpretation des Begriffs Frieden darauf verewigt haben. Von Arabisch über Spanisch bis hin zu Mandarin spiegelt das bunte Banner die Vielfalt der Schülerschaft und ihre Einigkeit im Wunsch nach Frieden wider. Ein fünf Meter hoher gemalter Weihnachtsbaum, welcher mit Peace-Zeichen geschmückt wurde, rundet das Gesamtkunstwerk ab, so dass mit diesem kreativen Weihnachtsbaum ein zusätzliches klares Statement für eine friedliche Weihnachtszeit das Schulatrium schmückt. Die beeindruckenden Werke werden nicht nur die Schulgemeinschaft inspirieren, sondern hoffentlich auch dazu beitragen, die Botschaft des Friedens in die Welt zu tragen. Susanne von Janda-Eble
Wirtschaft & Recht – Praktikum der 9. Klassen im Modul der beruflichen Orientierung
Mit der Einführung des Moduls der Berufsorientierung im neuen LehrplanPLUS für die neunten Klassen bekommt das Praktikum einen besonderen Stellenwert in dieser Jahrgangsstufe. Auch zeigen uns die positiven Rückmeldungen der Vorjahre, dass das Berufspraktikum für die 9. Klassen der richtige Weg ist, unseren Jugendlichen Einblick in die Organisation und Abläufe eines Betriebes zu vermitteln. Die Schülerinnen und Schüler werden dadurch auch angehalten, sich frühzeitig mit ihrer Berufswahl auseinanderzusetzen. Die neuen Erfahrungen aus dem einwöchigen Praktikum geben wertvolle Einblicke in einer für die Schülerinnen und Schüler noch fremden Berufswelt und fördern zudem deren personale Kompetenzen, wenn sie sich mit dieser neuen Umwelt auseinandersetzen.
Biologie – Exkursion der Klasse 6a in das Bionicum Nürnberg
Bionik – das Zusammenspiel von Biologie und Technik – konnten unsere Schülerinnen und Schüler interaktiv an unterschiedlichsten Stationen im Bionicum Nürnberg kennenlernen. So erfuhren sie, warum ein Hai so wahnsinnig schnell schwimmen kann oder wie stabil Spinnenseide sein kann. Begeistert hat die Schülerinnen und Schüler auch die Vorführung des menschenähnlichen Roboters Nao und hier vor allem seine „Tanzeinlage“.
Musik – Singen für eine bessere Welt
Das Adam-Kraft-Gymnasium gestaltete sein bewegendes Weihnachtskonzert Trotz aller Widrigkeiten war es am Mittwoch vor Weihnachten wieder soweit: Nach vielen Proben, die durch die Erkrankung von Mitwirkenden zunehmend erschwert worden waren, gestalteten musikalische Bestleistungen das fulminante Weihnachtskonzert des Adam-Kraft-Gymnasiums. Nach beschwingtem Auftakt der Big Band mit „Jazz Intrada“ von Christopher Norton begrüßte Schulleiter Harald Pinzner die im weihnachtlich dekorierten Markgrafensaal anwesenden Gäste und betonte gerade im Kontrast zu den gegenwärtigen Kriegen und Krisen die Friedensbotschaft des Weihnachtsfests – dafür erntete er viel Applaus. Im Anschluss daran gab die Big Band unter der Leitung von Martin Tonn noch zwei weitere Stücke zum Besten: Mit „You’re a Mean One, Mr. Grinch“ von Albert Hague/Dr. Stress inszenierte sie einen coolen Groove mit akkurat gesetzten Soli und mit „Who Let he Elves out“ motivierte sie durch die fetzig-lockere Spielweise erste Besucher zum Mitsingen. Dieser sessionartigen Darbietung folgte Peter Tschaikowskys Klavierstück „Swan Lake“, mit dem Theresa Klöcker das Publikum in eine romantische Szenerie versetzte und Wehmut, Sehnsucht und das Bedürfnis nach innerer Stille durchleben ließ. Auf den zuvor von der AKG-Schülerin bespielten See folgte ein sich dahinschlängelnder Rhythmus-Fluss („The River Flows in You“ von Yiruma), den die Schulband mit ihrer Leiterin Gudrun Schöttner in Form von wohlig-beruhigenden Klängen wellenartig auf- und abebbend in den Saal strömen ließ. Ihre Vielseitigkeit bewies die Band mit dem französischen Weihnachtslied „Noël nouvelet“, das einen festlichen Tanz der Instrumente auf der Bühne und in den Ohren der Zuhörerschaft zelebrierte. Nach begeistertem Applaus präsentierten die Sängerinnen und Sänger des Unterstufenchors – allesamt mit Nikolausmützen ausgestattet – mit ihrer Leiterin Ingrid Bentivoglio drei bezaubernde Lieder: Beginnend mit dem herzerfrischend vorgetragenen Stück „Fröhliche Weihnacht“ wurde danach von den erfreulich zahlreichen Mitwirkenden die Weihnachtsgeschichte „Mary’s Boy Child“, in musikalische Form von Jester Hairstons gebracht, perfekt akzentuiert und voller Lebensfreude vorgetragen. Höhepunkt des Auftritts bildete Johnny Marks‘ „Rockin‘ Around the Christmas Tree“, bei dem die Kinder gestisch wie mimisch ironisierend den Liedinhalt widerspiegelten und den Saal mit ihrer Lebendigkeit und Begeisterung zu tosendem Applaus hinrissen. Nach der Pause wendete sich unter dem Dirigat von Karin Beer das Schulorchester mit „Hornpipe“ aus der „Wassermusik“ von Georg Friedrich Händel der Barockepoche zu und konnte mit zartem Saitenspiel den zweiten Konzertteil einfühlsam eröffnen. Die „Serenade“ von Franz Schubert beschien in zartem Crescendo das Publikum mit sanftem Abendlicht. Mit dem „Happy White Christmas“-Potpourri von Johnny Marks lud das Orchester zu einem abwechslungsreichen Spaziergang durch die weihnachtliche Winterlandschaft ein: Triangel, Cajon, Tambourine und die Streicher nahmen die Zuhörer mit ihrem herausragenden Können mit auf den Weg und beendeten mit dem Wunsch „Happy New Year“ ihren gefeierten Auftritt. Ein aktuelleres Lied hätte der darauf folgende Lehrerchor nicht auswählen können: Mit dem Kanon „Make Love not War“ von Lorenz Maierhofer erzeugte er einen Gänsehautmoment, der vom Saal umjubelt wurde. Als Nächstes ließ das wohl bekannteste italienische Weihnachtslied „Tu scendi dalle stelle“, das Alfonso Maria de Liguori Mitte des 18. Jahrhunderts komponierte, die interpretatorisch hohe Professionalität der einzelnen Stimmlagen zur Geltung kommen, die Ingrid Bentivoglio souverän führte. Mit einem Augenzwinkern und großem Engagement trugen die AKG-Lehrkräfte abschließend „Spät dran“ von Oliver Gies vor und besangen äußerst witzig und engagiert den verzweifelten vorweihnachtlichen Geschenkekauf. Einen Kontrapunkt zu dieser eher lebhaften Darbietung setzte Saskia Gilch am Flügel mit Frédéric Chopins Étude Opus 10, Nummer 3: Die Schülerin legte Chopins Werk um jeden einzelnen Zuhörer, umgarnte ihn und entzog sich ihm mal im energischen, mal im zarten Tastenspiel, um ihn schließlich am Stückende mit einem versöhnlichen Klangbild wieder zur wohltuenden Ruhe kommen zu lassen. Nach dieser grandiosen Leistung begaben sich Mittel- und Oberstufenchor auf die Bühne und schufen durch „That’s Christmas to Me“ von Scott Hoying und Kevin Olusola eine feierliche, sogar optimistische Aufbruchstimmung. Der in den Stimmlagen alternierende Gesang zeigte eindrucksvoll, zu welchem Können Ingrid Bentivoglio ihren Chor geführt hat. Auch in „A Sky of Stars“ von Guy Berryman verschmolzen die kräftigen Männerstimmen mit den hell-klaren Frauenstimmen und ließen die besungenen Sterne in peppigem Rhythmus am Klanghimmel aufblitzen. Das gemeinsame Schlusslied, „Heal the World“ von Michael Jackson, krönte das abwechslungsreiche Programm, das von allen Sängerinnen und Sängern dargeboten wurde: Mitreißend und anrührend trugen sie den Appell, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, in den Saal, ja stimmgewaltig in die Welt, so dass jeder und jedem im Saal klar werden musste, dass Musik eine Heilkraft gegen alles Unheil sein und das Dunkle in der Welt – gerade in diesen unruhigen Zeiten – erhellen kann. Mit vielen Dankesworten durch den Schulleiter und die Elternbeiratsvorsitzende, Dr. Dorle Albrecht, und mit verdient langem Schlussapplaus endete dieser in jeder Hinsicht die Herzen bewegende Konzertabend. Text: E. Werrer Foto: M. Wawrzynek