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Ethik – In der Justizvollzugsanstalt in Nürnberg

„Schulausflug, haaallooooo …“, hallte es dem Ethikkurs 12_2 aus dem Trakt der Justizvollzuganstalt (JVA) in Nürnberg, in dem Jugendliche und junge Erwachsene inhaftiert sind, über den Gefängnisinnenhof entgegen. „Wäre ja auch nicht normal, wenn sie sich nicht bemerkbar machen würden, sobald sie euch als Gleichaltrige sehen, oder?“, äußerte Frank Edelmann, stellvertretender Dienststellenleiter, als wohlwollenden Kommentar dazu. Er führte den Kurs im Rahmen der Exkursion kenntnisreich zunächst durch den (eiskalten) historischen Gefängnistrakt, der in der Nachkriegszeit im Rahmen der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse eine große Rolle spielte, und erzählte einige interessante historische Anekdoten dazu. Doch das ist vergangen, gegenwärtig sind die Inhaftierten, die in der JVA einsitzen, vor allem und immer wieder wegen Drogen und Gewaltverbrechen. Nach einem eindringlichen Appell, die Gefahr und die zerstörerische Kraft von Drogen nicht zu unterschätzen, geleitete er zusammen mit dem Leiter der JVA, Thomas Vogt, und nach häufigem Auf- und Abschließen die Schülergruppe in einen bewohnten, modernen Gefängnistrakt, wo auch ein Haftraum besichtigt werden konnte. Herr Vogt und Herr Edelmann beantworteten alle Schülerfragen zu den Häftlingen, zum Gefängnisleben und Gestaltung des Alltags in der Anstalt auf sehr freundliche Art und Weise und bedankten sich abschließend für das rege Interesse und überhaupt dafür, dass eine solche Exkursion von Seiten der Schule durchgeführt werden kann. Als alle ihre Handys, Ausweise und Autoschlüssel erhalten hatten, öffnete sich auch wieder das Tor zur Freiheit.