Ethik – Kinobesuch „The Circle“
Im Zusammenhang mit der Medienethik, einem Unterbereich der Angewandten Ethik, beschäftigt sich die Q11_2 anlässlich des Films „The Circle“, der im Rahmen der Bayerischen Schulkinowoche“ im Schwabacher Kino zu vergünstigten Eintrittspreisen gezeigt wird, mit den Themen Überwachung, Verletzung der Privatsphäre und Datenschutz. Die Verfilmung dieses dystopischen Romans von Dave Eggers trifft den Nerv der Zeit, weil gerade Jugendliche und junge Erwachsene freiwillig andere (Un)Bekannte im Netz an ihrer Privatsphäre teilhaben lassen – mit entsprechenden Folgen. Der in diesem Film gezeichnete Sprung von Science Fiction in die Gegenwart erscheint sehr klein und eignet sich somit bestens zu einer kritischen Reflexion über die eigene Mediennutzung.
Ethik – Die „Schwabacher Tafel“
Im LehrplanPlus Ethik für die 5. Klasse ist ein großer Themenbereich „Familie“, in dem auch Probleme wie die Arbeitslosigkeit eines oder beider Elternteile und die sich oft daraus ergebende materielle Not thematisiert werden. So wurde im Zusammenhang mit Leben in Armut oder einer eher schlechteren finanziellen Ausstattung innerhalb der Familie die Einrichtung von „Tafeln“ besprochen, also eine aus Spenden finanzierte Essensausgabe an bedürftige Personen. Um nähere Informationen einzuholen, hatte sich erfreulicherweise Andrea Schmidt, die Geschäftsführerin der Familien- und Altenhilfe in Schwabach, bereit erklärt, die Ethikgruppe der 5. Klassen im Unterricht zu besuchen. Sie erzählte mit großer Anschaulichkeit, ausgehend von mitgebrachten Zeitungsartikeln, wie sich die Tafel organisiert, von wem sie wann und wie beliefert wird, wie die ehrenamtlichen (!) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Waren herrichten und zu festgesetzten Zeiten an die Personen übergeben. Ebenso erläuterte sie die Finanzierung der Waren und des Unterhalts der Tafelräume als auch die Formen der Spenden, die möglich sind. So erfuhren die Schüler, dass es ca. 940 Tafeln in ganz Deutschland gibt und dass ca. 460 Personen von der Schwabacher Tafel unterstützt werden. Nach dem Beantworten zahlreicher Fragen konnten sich die Ethikgruppe selbst beim anschließenden Gang zur „Schwabacher Tafel“ an der Spitalkirche einen Eindruck von den Räumlichkeiten verschaffen. Die Schülergruppe wurde durch diese Veranstaltung dazu motiviert, in den nächsten Wochen für die Tafel länger haltbare Esswaren zu sammeln und zu spenden.
Ethik – Diskussion mit einem Hospizmitarbeiter
Sich mit dem Lebensende auseinanderzusetzen, es selbstbestimmt zu planen und dadurch Angehörige und Vertraute zu entlasten, Vorsorge zu treffen und ein menschenwürdiges Sterben zu ermöglichen. All diesen Themen stellte sich Diakon Thomas Mrotzek, Koordinator und hauptamtlicher Mitarbeiter des Hospizvereins Schwabach, im Rahmen des Ethikunterrichts den Ethikschülerinnen und -schülern der 10. Klassen und des Ethikkurses Q 11_2. In der Mensa berichtete er in sehr offener und anschaulicher Art und Weise von seinen beruflichen Stationen, seiner Arbeit in der Sterbebegleitung und von den Aufgaben eines Hospizvereins: Nach langjährigem Dienst auf der Intensivstation berät er jetzt unheilbar Kranke und ihre Angehörige, wie das Lebensende in Würde und mit möglichst großer Entlastung sowohl für Sterbende wie auch für deren Verwandte gestaltet werden kann. Sehr professionell, aber auch berührend ehrlich stellte Herr Mrotzek Situationen vor, die zeigen, wie Sterben in Frieden und Ruhe gelingen kann, wenn auf die Bedürfnisse von Todkranken konsequent eingegangen wird. Hierbei unterstützen eine zunehmende Zahl an ehrenamtlichen Mitarbeitern den Hospizverein, indem sie sich einem mehrwöchigem Ausbildungskurs unterziehen und dann je nach Bedarf und Wunsch in Altersheime, in Krankenhäuser, in Hospizeinrichtungen oder nach Hause kommen und z.B. vorlesen, Gespräche führen oder einfach nur die Hand halten. Herr Mrotzek antwortete auf alle, teilweise auch sehr persönliche Fragen authentisch und nahm sich sehr viel Zeit, um jeder einzelnen Nachfrage gerecht zu werden. Abschließend bedankte er sich sehr für das Interesse der Schülerinnen und Schüler und mahnte an, dass das Lebensende kein Tabu sein dürfe und in vielen Bereichen rechtzeitig geregelt werden könne und müsse, um belastende Situationen zu vermeiden.
Ethik – In der Justizvollzugsanstalt in Nürnberg
„Schulausflug, haaallooooo …“, hallte es dem Ethikkurs 12_2 aus dem Trakt der Justizvollzuganstalt (JVA) in Nürnberg, in dem Jugendliche und junge Erwachsene inhaftiert sind, über den Gefängnisinnenhof entgegen. „Wäre ja auch nicht normal, wenn sie sich nicht bemerkbar machen würden, sobald sie euch als Gleichaltrige sehen, oder?“, äußerte Frank Edelmann, stellvertretender Dienststellenleiter, als wohlwollenden Kommentar dazu. Er führte den Kurs im Rahmen der Exkursion kenntnisreich zunächst durch den (eiskalten) historischen Gefängnistrakt, der in der Nachkriegszeit im Rahmen der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse eine große Rolle spielte, und erzählte einige interessante historische Anekdoten dazu. Doch das ist vergangen, gegenwärtig sind die Inhaftierten, die in der JVA einsitzen, vor allem und immer wieder wegen Drogen und Gewaltverbrechen. Nach einem eindringlichen Appell, die Gefahr und die zerstörerische Kraft von Drogen nicht zu unterschätzen, geleitete er zusammen mit dem Leiter der JVA, Thomas Vogt, und nach häufigem Auf- und Abschließen die Schülergruppe in einen bewohnten, modernen Gefängnistrakt, wo auch ein Haftraum besichtigt werden konnte. Herr Vogt und Herr Edelmann beantworteten alle Schülerfragen zu den Häftlingen, zum Gefängnisleben und Gestaltung des Alltags in der Anstalt auf sehr freundliche Art und Weise und bedankten sich abschließend für das rege Interesse und überhaupt dafür, dass eine solche Exkursion von Seiten der Schule durchgeführt werden kann. Als alle ihre Handys, Ausweise und Autoschlüssel erhalten hatten, öffnete sich auch wieder das Tor zur Freiheit.
Ethik – Beim Nürnberger Menschenrechtsfilmfestival
Menschen, die mitten in den kriegerischen Auseinandersetzungen in Syrien für das Kriegsende kämpfen und die Kriegsverbrecher einer gerechten Strafe zuführen wollen, stehen im Film „Syria: Witnesses für the prosecution“ im Mittelpunkt. Diese Hauptfiguren sind die anonymen und unbekannten Helden, deren einzige Mittel für ihr Ziel ihre Videokameras sind, ihre Handys, ihre Stifte, ihre Ausdauer und ihr Mut. Sie nehmen enorme Risiken auf sich, um Bilder und Beweise zu sammeln. Die Ethikgruppe der 10. Klassen besuchte diesen Film im Rahmen des Nürnberger Menschenrechtsfestivals und hatte auch die Gelegenheit, der Regisseurin dieses Films, Garance Le Caisne, im Anschluss an die Vorführung Fragen zu stellen. Die Filmemacherin hatte am Tag zuvor den Nürnberger Menschenrechtspreis für den ehemaligen syrischen Militärfotografen „Caesar“ (ein Deckname) entgegengenommen, der eine Hauptinformationsquelle für Bilder von Verbrechen in syrischen Gefängnissen ist und dessen Leben inzwischen bedroht ist. In Erinnerung an die eindringliche Filmweise und aufgrund der dadurch vermittelten Nähe und Authentizität der grausamen Geschehnisse in Syrien schloss sich eine weitere Diskussionsrunde im Ethikunterricht an, um die Eindrücke und Meinungen aufzuarbeiten.