Musik – Klangvoller Sommerkonzertabend des Adam-Kraft-Gymnasiums begeisterte Publikum
Emsiges Gewusel, Vorfreude überall, Einsingen hier und dort: im Markgrafensaal bahnte sich das Sommerkonzert des Adam-Kraft-Gymnasiums an. Mit „Footloose“ von D. Pitchford/K. Loggins und „Green Onions“ von Al Jackson eröffnete die Big Band unter der Leitung von Martin Tonn schwungvoll die abwechslungsreiche Musikpalette des Abends. Nach der Begrüßung durch den AKG-Schulleiter Harald Pinzner bot die Big Band mit „Água de beber“ von C. Jobim Barmusik der Extraklasse, spielte sich mit „Careless Whisper“ (G. Michael) perfekt aufeinander abgestimmt die rhythmischen Bälle zu und bewies immer wieder mit ihren eleganten Instrumenten-Soli ihr Können. Anschließend umgarnte Theresa Klöcker mit „November“ von W. Fuchs das Publikum und ließ mit ihrem herausragenden Klavierspiel eine sanfte Stimmung in den Saal einkehren. Saskia Gilch als Pianistin und Lukas Büttner an der Violine lösten ihre Mitschülerin ab und fanden am Klavier und an der Violine mit dem Stück „Merry-Go-Round of Life“ von J. Hisaishi in harmonischen Klängen zueinander, indem die Violine dem melodischen Klavierspiel anschmiegsam folgte und eine wehmütige Atmosphäre erzeugte. Als klaren Kontrapunkt dazu sang der Unterstufenchor unter der souveränen Leitung von Ingrid Bentivoglio „Clever Chameleon“ von A. Beck, dessen Rhythmus die Bewegungen des tierischen Verwandlungskünstlers wunderbar abbildete; ebenso witzig in Gestik und Vortrag war das folgende Gesangsstück, „Una piccola canzone“ von Janosa/Hilbert, das mit italienischem Wortpotpourri und szenischer Touristeneinlage das Publikum an Urlaub in Bella Italia denken ließ und erheiterte. Und die jungen Sängerinnen und Sänger gaben sich damit nicht zufrieden, sondern nahmen die Anwesenden noch länger mit ans Meer und in die Sonne: „Surfin USA“ von Chuck Berry wurde quicklebendig vorgetragen und erfrischte den Saal mit kalifornischer Leichtigkeit und mit angedeuteten Wellenreitereinlagen als gelungene Choreographie. Vivian Hengl gelang es danach mit ihrer virtuosen Darbietung am Flügel mit Pachelbels „Kanon in D-Dur“, ehrfürchtige Stille in den voll besetzten Markgrafensaal zu bringen: Ihr ausdrucksstarkes Spiel berührte die Seele und schwang sich in eine Welt, die wir uns erträumen und erhoffen. Nach diesem romantisch-verzückenden Klavierspiel stand der letzte Programmpunkt vor der Pause auf der Bühne: der Lehrerchor des Adam-Kraft-Gymnasiums, der mit großem Applaus begrüßt wurde. Mit B. Joels „For the longest time“ und mit „When I’m Sixty-Four“ von den Beatles zeigten die Lehrkräfte, zu welchen professionellen Höhen sie sich in den letzten Wochen unter dem Dirigat von Ingrid Bentivoglio aufgeschwungen hatten. Begleitet wurden sie von Martin Tonn am Klavier und Gudrun Schöttner am Schlagzeug. Beide Lieder überzeugten eindrucksvoll durch das hohe stimmliche Niveau, bezauberten mit kanonhaften Arrangements, ließen das Publikum mit den starken Männer- und Frauenstimmen mitwippen und begeistert die meisterhafte Darstellung genießen. Nach der Erfrischungspause setzte das Orchester unter der Leitung von Karin Beer mit ihrem Stück „Heig-Ho-Medley“ von J. Johansson auf den Wiedererkennungseffekt bei der Zuhörerschaft und erfreute nach diesem launigen Einstieg mit einer traditionellen „Irish Collection“, die klanglich und bildhaft den einen oder anderen Konzertbesucher in die schottischen Highlands und auf duftende irische Wiesen versetzte. Der musikalische Spaziergang erhielt wunderbare Akzente durch Bläser- und Violinsoli. Als peppigen Abschluss der Orchesterdarbietung stand auf einmal Pippi Langstrumpf („Here comes Pippi Longstocking“) auf der Bühne, hüpfte leichtfüßig über die Instrumente und verbreitete ihre unbeschwert-heitere Ausstrahlung sofort von der Bühne in den Saal, was vom Publikum mit lang anhaltendem Beifall belohnt wurde. Saskia Gilch ließ im Anschluss auf nahezu professionellem Niveau mit ihrem herausragenden Gespür für feine Akzente ihre Finger wie im Tanz über die Tasten schweben und verzauberte mit „Claire de Lune“ von C. Debussy die Anwesenden – unterstützt von malenden Lichteffekten. Nach dieser einfühlsamen, von den Anwesenden gefeierten Interpretation gab der AKG-Männerchor mit dem „Liebeslied“ von B. Wartke eine witzige Vorstellung, indem die sangeslustigen Solisten in verschiedenen Sprachen ironische Liebesschwüre zum Besten gaben, die von Chorgesang umrahmt wurden. Clemens Häusler, zuvor noch einer der Sänger im Männerchor, wurde beim Auftritt der Schulband, die vor allem aus Abiturienten bestand und ihre Abschiedsvorstellung gab, zum Leadsänger. Die Band ließ mit groovigem Sound eine eigenständige Interpretation von „Riders on the storm“ der Doors erklingen. Sie setzte ihre Session mit Iggy Pops Klassiker „The Passenger“ fort, der durch Soli aufgelockert ein Clubgefühl entstehen ließ, unterstützt von Beleuchtungseffekten. Als Letztes erklang „Narcotic“ von Liquido, das eine schwierige Abschiedsszenerie zwischen Liebenden thematisiert und im übertragenen Sinn auch auf die hervorragenden Musiker übertragen werden kann, die die Schule nach dem Abitur verlassen müssen. Frenetischer Applaus für die Schülerband unter der Leitung von Gudrun Schöttner versüßte das Abschiednehmen. Als dann ein Duett „All of me“ von J. Stephens/T. Gad den Auftritt des Mittel- und Oberstufenchors unter der begeisternd-motivierenden Führung von Ingrid Bentivoglio eröffnete und der große Chor klanggewaltig mit Unterstützung von Karin Beer am Klavier mit einsetzte, schienen sich die Stimmen über den Saal hinaus zu erheben. Die nächsten beiden Lieder der schwedischen Pop-Band Abba „Take a chance on me“ und „Dancing Queen“ erklangen exzellent einstudiert und peppig arrangiert und verzückten die einstigen und aktuellen Abba-Fans. Die Freude, singen zu dürfen, war buchstäblich greif- und hörbar, wie auch die Freude auf Seiten des Publikums, zuhören zu dürfen und sich mitreißen zu lassen. Zurückgeholt in die Realität bedankten sich der Schulleiter und Dr. Dorle Albrecht als Elternbeiratsvorsitzende bei allen Mitwirkenden und gaben die Bühne frei für den großen Schlusschor, der mit „Viva la vida“ von C. Berryman einen erhebenden Schlusspunkt unter ein herausragendes Sommerabendkonzert setzte, für das sich das Publikum minutenlang mit frenetischem Applaus bedankte – zu Recht! Text: E. Werrer Foto: M. Wawrzynek